Neugestaltung der stadtnahen Ulsteraue - Geisa, Deutschland
Wettbewerb - beschränkt | 2011
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Das Freiräumen der Ulsteraue hat für die Stadt Geisa neue Möglichkeiten eröffnet, den inneren Altstadtbereich wieder mit dem Rückgrat der Stadt, der Ulster zu verbinden. Im Kontrast zum dichten, mittelalterlichen Innenstadtbereich mit klar definierten Stadträumen bietet die Aue vor allem eins: Weite.

Die weiten Grünräume der Flussaue werden neu erlebbar – zu Fuß oder mit dem Rad, auf dem neu angelegten Wegenetz oder einfach querfeldein. An ihren Rändern werden sie mit dem historischen Stadtgefüge verbunden. Es entstehen neue Orte mit hoher Aufenthaltsqualität, die sich in das gesamtstädtische Freiraumsystem einfügen. Das neue Wegenetz funktioniert mit der bestehenden Fußgängerbrücke über die Ulster, jedoch wird langfristig ein Ersatz weiter nördlich vorgeschlagen. Somit wird auch das Kulturhaus optimal an die Altstadt angebunden.

Der von Obstbäumen bestandene Hang des ehemaligen Stadtgrabens bildet das Bindeglied zwischen der Aue und dem Mauerweg. Über barrierefreie Wege und schmale Treppen, die an Weinbergtreppen erinnern, gelangt man vom Flussniveau auf das Niveau der Stadtmauer und hat an mehreren Stellen Zugang zur inneren Altstadt. Die Obstbäume am Hang werden ergänzt, jedoch immer mit einem Augenmerk auf die Ausblicke in die Umgebung. Die unmittelbare Nähe des Mauerweges bzw. der Stadtmauer soll von Bäumen freigehalten werden, damit sowohl der Blick vom Mauerweg in die Umgebung als auch der Blick aus der Aue hinauf auf die imposante Stadtmauer offen bleibt.

Einer der Hauptaspekte der Neugestaltung der Ulsteraue ist die Öffnung des Mühlgrabens. Er zweigt an gleicher Stelle von der Ulster ab wie der historische Graben. In Höhe des Schlossgartens teilt er sich und speist zum einen das Pfortenbad, an dessen Ostseite er wieder zurück in die Ulster fließt. Ein zweiter Teil fließt am Hangfuß entlang und weiter flussabwärts in die Ulster. Die Öffnung des Mühlgrabens und seine Integration in das Freiraumsystem der Aue ist nicht nur unter ökologischen Gesichtspunkten von Vorteil, sondern schafft auch für Erholungssuchende zahlreiche neue Orte mit hoher Aufenthaltsqualität.

 

Mit Carolin Ammann, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektur FH - Bern, Schweiz.

Architekturberatung: Atelier Aponto - Lissabon, Portugal.