Eco-Industriepark Ex-Legler - Ponte San Pietro, Italien
Wettbewerb | 2012
Impressum
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Gegenstand des Wettbewerbs Riusi Industriali 2012 (Folgenutzung für Industriegebiete) waren verschiedene ehemalige Industriestandorte im Raum Bergamo, darunter auch das Gelände der Legler, einer ehemaligen Textilfabrik in Ponte San Pietro, das nur noch zu einem geringen Teil industriell genutzt wird und mehrheitlich brach liegt. Ziel des Wettbewerbs war es, den Standort durch die örtliche Industrie in einer innovativen und nachhaltigen Art und Weise wieder zu beleben.

Das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams war ein Projekt zur Ansiedlung einer neuen Leichtindustrie, die auf der Verwendung recycelter Rohstoffe basiert und durch Umnutzung der vorhandenen Gebäude - kombiniert mit nur wenigen Eingriffen zur Schaffung neuer Strukturen – den Bestand optimal ausnutzt. Es ist ein integratives Industriegebiet, zum einen offen zur Stadt, die es beherbergt, zum anderen offen für die Welt der Existenzgründungen und jungen Unternehmen im Hightech-Bereich.

Die Gestaltung der Grünräume innerhalb des Industrieparks Parco Ecoproduttivo Ex-Legler versteht sich als Teil einer übergeordneten Freiraumstrategie, die den Industrie-Komplex mit dem linearen Freiraum entlang des Flusses in Beziehung setzt. Primäres Ziel ist die Schaffung eines harmonischen Gefüges von Gebäuden und Freiräumen, dessen Entwicklung auf zwei Grundsätzen basiert:

1- Die Schaffung einer Freiraumstruktur mit einer selbständigen Identität, die für die Unternehmen zu einer Adresse mit Wiedererkennungswert wird. Für die Arbeitenden wird eine angenehme und inspirierende Umgebung geschaffen, die Kommunikation und Austausch fördert und gleichzeitig alle notwendigen Anforderungen der Produktion erfüllt.
2- Das Erreichen hoher ökologischer Standards im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung.
Das neue Freiraumsystem übernimmt die Rolle eines grünen Rahmens für das Gebaute, funktioniert im größeren Zusammenhang als Bindeglied zwischen dem Produktionsgelände und dem städtischen Gefüge des umliegenden Quartiers einerseits sowie zum ökologisch bedeutsamen Flussraum andererseits.

Das Außengelände der Produktionsstätten wird zum Park, angelegt als offenes System, in dem wo immer möglich auf Zäune verzichtet wird. Nur zu Bereichen, die im engen Zusammenhang mit der Produktion stehen, besteht eine Zutrittsbeschränkung. Damit wird der Industrie-Komplex durchlässig, die Unternehmen transparenter, nicht nur für Geschäftspartner und Kunden, sondern auch für die breite Öffentlichkeit.
In diesem Sinne dient ein grüner Korridor als neue Fußgängerverbindung zwischen dem Fluss und dem Haupteingang an der Via San Clemente, entlang des Brembo wird ein neuer Fuß- und Radweg geschaffen.

Der Grünkorridor schließt mit vereinzelten Baumgruppen in ausgedehnten Wiesenflächen an die Allee entlang der Via San Clemente an. Im zentralen Teil, wo die Zirkulation von Fußgängern und Fahrzeugen eine uneingeschränkte Benutzbarkeit und damit auch zum großen Teil eine Befestigung der Flächen erfordert, setzt sich das Grün in den Kronen der Baumgruppen fort. Im westlichen Teil schließt der Grünkorridor in Form von mit vereinzelten Baumgruppen bestandenen Wiesenflächen an den Flussraum des Brembo an.
Der zentrale Teil des Parco Ecoproduttivo präsentiert sich als ein System von klar definierten Funktionsflächen - beispielsweise für Zirkulation und ruhenden Verkehr - und flexibel nutzbaren Flächen als Treffpunkte und Erholungsräume mit hoher Aufenthaltsqualität.

 

Mit Bloomscape Architecture, Arch. P. Faraci, Arch. L. Marioni, Arch. P. Vitali, Ing. A. Bonaccini - Bergamo, Italien.