Wie die meisten Städte im Umkreis von Berlin ist Glienicke/Nordbahn in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Während zahlreiche neue Wohngebiete entstanden sind, blieb das Zentrum mehr oder weniger unberührt. Damit ist es jedoch auch gelungen, großzügige Freiräume und Entwicklungsräume im Ortskern zu bewahren, die im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung viele Möglichkeiten eröffnen. Ziel des Projektes ist es, die Attraktivität des Zentrums und seiner Freiräume in kultureller, sozialer und ökonomischer Hinsicht zu steigern, neue Funktionen und Dienstleistungen anzubieten sowie die angrenzenden Quartiere anzubinden.

Im Projekt sind Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen vorgesehen. Sie nehmen die historischen Spuren in Glienicke/Nordbahn auf, sowohl im Bezug auf die gebaute Umgebung als auch auf den Freiraum.

Für die Entwicklung des Zentrums wurde ein Modell vorgeschlagen, das auf die vorhandenen Hofstrukturen Bezug nimmt. Neue Höfe mit Mischnutzungen bilden charakteristische und wiedererkennbare Räume mit hoher Aufenthaltsqualität im gesamten Zentrumsbereich. Gleichzeitig erlauben die Höfe auch neue günstigere Fußgängerverbindungen im Ortskern.

Insbesondere im Ortskern kommt den Straßenräumen als öffentlichen Freiräumen eine besondere Bedeutung zu. Sie sind nicht mehr nur reiner Verkehrsraum, sondern auch Aufenthalts- und Begegnungsbereich. Die moderate Verkehrsbelastung im Zentrum erlaubt eine Umgestaltung der Straßenräume, die maßgeblich zur Stärkung der Freiraumstruktur beiträgt. Gleichzeitig werden auch die Anforderungen des Langsamverkehrs, besonders die der Fußgänger, optimal berücksichtigt.

Die Umgestaltung des Schulcampus in ein kompakteres Ensemble gibt nicht nur dem zentralen Michael-Bittner-Platz mehr Raum, sondern erlaubt auch die Schaffung eines neuen Bürgerhauses mit einem großzügigen Außenraum. Dieser neue Anziehungspunkt im Zentrum gibt ortsansässigen Vereinen Räumlichkeiten, bietet Raum für Ausstellungen, Veranstaltungen und öffentliches Leben. Die neuen Platzflächen schaffen eine harmonische Verbindung zwischen der Hauptstraße, dem Bürgerpark und den angrenzenden Quartieren.